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Nepals Sektorübergreifender Ernährungsplan II (MSNP II, 2018–2022), ein Nachfolgeprogramm des ursprünglichen Sektorübergreifenden Ernährungsplans (2013–2017), bezieht sieben Sektoren in die Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Fehlernährung ein: Bildung; Gesundheit; Landwirtschaft; Viehzucht; Trinkwasser- und Sanitärversorgung; Frauen, Kinder und soziale Sicherheit; und lokale Regierungsführung. Der Plan sieht vor, die Wachstumsverzögerung bei Kindern von 36 Prozent im Jahr 2016 auf 24 Prozent bis 2025 und 14 Prozent bis 2030 zu senken (SUN 2017).
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Ziele der Agrarentwicklungsstrategie (ADS, 2015–2035) sind die Kommerzialisierung und Diversifizierung des Agrarsektors sowie nachhaltiges Wachstum der Landwirtschaft und dauerhafte Armutsreduktion (GoN NPC 2018). Die Strategie strebt unter anderem die Stärkung des privaten und des genossenschaftlichen Sektors sowie die Förderung öffentlich-privater Partnerschaften an (MOAD 2015; Gairhe, Shrestha und Timsina 2018). Die Umsetzung der Strategie verlief jedoch langsam, was zum Teil auf mangelnde Koordination zwischen den leitenden Behörden zurückzuführen ist (Subedi 2020; GoN NPC 2018).
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Der Ernährungssicherheitsplan (FNSP, 2013–2023) ergänzt die Agrarentwicklungsstrategie durch seine Ausrichtung auf die ärmsten Haushalte, um sicherzustellen, dass diese von den Programmen auf nationaler Ebene sowie der Agrarentwicklungsstrategie profitieren. Ziel des Ernährungssicherheitsplans ist es, Hunger, Fehlernährung und Armut in den ärmsten Haushalten durch die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Existenzgrundlagen zu verringern (MOAD 2013).
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Das Gesetz über das Recht auf Nahrung und Ernährungssouveränität (Right to Food and Food Sovereignty Act, 2018) begründet das Recht aller Bürger*innen auf Nahrung und Ernährungssicherheit.Es schreibt vor, dass „die Regierung Nepals sowie die Provinz- und Lokalregierungen in gegenseitiger Abstimmung die notwendigen Vorkehrungen für die Achtung, den Schutz und die Erfüllung“ dieser Rechte treffen (GoN 2018; GoN NPC 2018).
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Artikel 38 der nepalesischen Verfassung (2015) schreibt die Rechte von Frauen fest. Dazu gehören das Recht auf eine sichere Mutterschaft und reproduktive Gesundheit sowie das Recht, keiner körperlichen, mentalen, sexuellen, psychologischen oder anderen Art von Gewalt oder Ausbeutung aufgrund religiöser, sozialer oder kultureller Traditionen oder Praktiken oder aus anderen Gründen ausgesetzt zu sein (GoN 2015b). Darüber hinaus integriert die Regierung Nepals Praktiken und Prinzipien zur Gleichstellung der Geschlechter und zur sozialen Inklusion (Gender Equality and Social Inclusion – GESI) auf verschiedenen Ebenen und bindet dabei mehrere Fachministerien ein, die sich zu diesen Praktiken und Prinzipien bekannt haben (GESI Working Group 2017; GoN NPC 2018).
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Die Strategie für das nepalesische Gesundheitswesen (NHSS, 2015–2020) garantiert den Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung als Grundrecht aller Bürger*innen und schreibt das Bekenntnis des Landes zur Erreichung einer universellen Gesundheitsversorgung fest. Die Strategie erkennt Ernährung als Querschnittsthema an und betont eine bessere Umsetzung der bestehenden Pläne, Politiken und Strategien des Ministeriums für Gesundheit und Bevölkerung (MoHP 2015).
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Der Sektorale Entwicklungsplan (SDP) des Ministeriums für Wasser- und Sanitärversorgung legt die Prioritäten fest, mit denen die Ziele für nachhaltige Entwicklung hinsichtlich sauberen Wassers und Sanitäreinrichtungen erreicht werden sollen, und dient als Rahmen für die Planung, Umsetzung, Koordinierung und das Monitoring aller Aktivitäten in diesem Sektor. Die Ziele der Regierung umfassen die Gewährleistung einer grundlegenden Wasserversorgung für 99 Prozent der Haushalte, eine Leitungswasser- und verbesserte Sanitärversorgung für 90 Prozent der Haushalte sowie die Beendigung der offenen Defäkation bis 2030 (Budhathoki 2019).
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Nepals Gesetz zum Recht auf kostenlose und obligatorische Schulbildung (Right to Free and Compulsory Education Act, 2018) besagt, dass jedes Kind im Alter von 5 bis 13 Jahren das Recht auf kostenlose Bildung in einer nahegelegenen Schule bis zum Abschluss der Grundbildung hat (Jha 2019). Ferner haben Kinder das Recht auf kostenlose Sekundarschulbildung. Mit der Nationalen Bildungsstrategie (2019) soll Bildung auf allen Ebenen wettbewerbsfähig, technologiefreundlich, beschäftigungsorientiert und produktiv gemacht werden (Maharjan 2019).