en de

Der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Empowerment von Frauen und Hungerbekämpfung: Erwerbstätigkeit und Kinderfürsorge im Korogocho Slum, Nairobi, Kenia

Die Rolle der Frau bei der Hungerbekämpfung

 

Erwerbstätigkeit und Kinderfürsorge im Korogocho Slum, Nairobi, Kenia


 
   
Länder-Fallstudie
Oktober 2009
Foto: Sarah Elliott/Concern Worldwide, 2009; Hellen Auko in einem Slum in Nairobi. Ausblenden

Hellen Auko mit ihren jüngsten Kindern und Ehemann Enock Omurunga in einem Slum in Nairobi.

Foto: Sarah Elliott/Concern Worldwide, 2009; Ausblenden

Der WHI 2009 zeigt, wie wichtig die Gleichstellung von Mann und Frau ist, um den weltweiten Hunger wirksam zu bekämpfen. Für die irische Nichtregierungsorganisation Concern Worldwide, die Welthungerhilfe und ihre Partner in Entwicklungsländern ist die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit integraler Bestandteil von Projekten und Programmen. Ziel des sogenannten „Gender Mainstreamings“ ist die konsequente Umsetzung des Gleichstellungsgedankens auf allen Handlungsebenen. Hintergrund dieses Ansatzes ist es, durch das Empowerment 1 von Frauen, den Abbau geschlechtsspezifischer Diskriminierung und die Umsetzung von Programmen, die auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sind, sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklungsprozesse zu sichern. Die folgenden Beiträge illustrieren, welche Auswirkungen ein verändertes Rollenverständnis – insbesondere die eigene wirtschaftliche Tätigkeit der Frau – auf Entscheidungsprozesse und Ernährungssicherheit von Haushalten hat.

 
Du kannst ein zusätzliches, nahrhaftes Lebensmittel für das Kind kaufen, zum Beispiel ein Stück Obst, das der Ehemann niemals kauft. Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Korogocho
Ich brauche mein eigenes Geld, um meine Kinder gut aufzuziehen. Darum muss ich selbst Geld verdienen, um nicht auf meine Eltern angewiesen zu sein. Offiziell erwerbstätige Mutter, Ngomongo, Korogocho
Ich würde mein Kind gerne in einer guten Kindertagesstätte mit guter Ausstattung unterbringen […], aber ich bin dazu nicht in der Lage, da es solch eine Tagesstätte hier in den Slums nicht gibt. Inoffiziell arbeitende Mutter, Ngomongo, Korogocho
Ich würde es vorziehen, mit meinem Kind an meinem kibanda [Verkaufstand] zu sein, anstatt ihn zu Hause zu lassen, denn ich weiß, dass er dann gut ernährt würde. Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Dorf Gomongo

Die städtischen Slums und Mangelernährung

Die städtischen Slums Kenias gehören zu den größten und am dichtesten besiedelten in Afrika. Die dort lebenden Menschen sehen sich vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt: Ihre Lebenssituation ist von schlechten Wohnverhältnissen, unzulänglicher Wasser- und Sanitärversorgung, schlecht ausgebauter Infrastruktur, Kriminalität, Gewalt sowie einem unzureichenden Zugang zu Gesundheits-, Bildungs- und Sozialleistungen gekennzeichnet. Die Verletzlichkeit der in Armut lebenden städtischen Bevölkerung gegenüber plötzlichen Krisen, wie den Gewaltausbrüchen nach den Wahlen im Jahr 2008, ist groß, und Familien können weniger auf traditionelle soziale Netzwerke zurückgreifen, als dies in ländlichen Gebieten möglich ist. Korogocho ist ein großer Slum in Nairobis Distrikt Ost. Concern Worldwide Kenia ist hier seit 2002 tätig. Mit einer Bevölkerung von etwa 150 000 Einwohnern auf einer Fläche von 1,5 Quadratkilometern ist Korogocho einer der am dichtesten besiedelten Slums in der Metropole.

Eine aktuelle Studie in Korogocho und anderen Slums in Nairobis Distrikten Nord und Ost zeigt, dass 3,5 Prozent der Kinder an akuter und 37,9 Prozent an chronischer Mangelernährung leiden. Die Studie legt dar, dass neben einem schlechten Zugang zu erschwinglichen Nahrungsmitteln, einem unzureichenden gesundheitlichen Umfeld und fehlender Gesundheitsfürsorge auch schlechte Kinderfürsorge eine grundlegende Ursache von Mangelernährung in dieser Gegend ist. Die befragten Mütter gaben zum Beispiel an, dass am Tag vor der Befragung weniger als die Hälfte der Babys (0–5 Monate) ausschließlich gestillt und nur 38,6 Prozent aller 6–23 Monate alten Kinder in Bezug auf Häufigkeit und Ausgewogenheit adäquat ernährt wurden.

Erwerbstätige Frauen und die Notwendigkeit nicht mütterlicher Fürsorge und Betreuung

Trotz dieser Herausforderungen bieten Nairobis Slums Frauen auch die Möglichkeit, Kleinstunternehmen zu gründen oder eine andere wirtschaftliche Tätigkeit aufzunehmen. Zusätzlich tragen verschiedene Faktoren, wie sozialer Druck, der Drang zu finanzieller Unabhängigkeit oder Armut, dazu bei, dass Frauen das traditionelle Rollenbild verlassen. Erwerbstätige Frauen sind häufig für einen längeren Zeitraum nicht zu Hause. Es ist daher wahrscheinlich, dass sie öffentliche Einrichtungen weniger oft in Anspruch nehmen, seltener an Maßnahmen zur Reduzierung von Kindermangelernährung und an Befragungen teilnehmen werden. Deshalb ist es wichtig, ihren Erwerbstätigkeitsstatus zu berücksichtigen.

Sobald Frauen eigenes Einkommen haben, können sich die Machtverhältnisse bei familiären Entscheidungen ändern. Normalerweise wächst mit steigendem wirtschaftlichem Empowerment auch der Einfluss von Frauen auf die Ressourcenverteilung. Frauen neigen eher dazu, das direkte Wohlergehen der Familie, vor allem der Kinder, in den Vordergrund zu stellen, was einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Ernährung der Kinder nach sich ziehen soll. Eine Erwerbstätigkeit außerhalb des eigenen Haushalts reduziert allerdings die Zeit, die Mütter mit ihren Kindern verbringen. Die Vorzüge eines höheren Einkommens und einer besseren Kontrolle über die Art der Ausgaben könnten somit durch eine schlechtere Qualität der Kinderfürsorge zunichtegemacht werden, da sich Mütter in ihrer Abwesenheit auf andere Kinderbetreuungsmöglichkeiten verlassen müssen, um die Versorgung ihrer Kinder ausreichend zu gewährleisten.

Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um Chancen und Hindernisse aufzuzeigen, denen sich erwerbstätige und nicht erwerbstätige Mütter bei der Organisation von bestmöglicher Kinderversorgung gegenübergestellt sehen.

Erhebungsmethoden

Diese qualitative Studie wurde im Juni und Juli 2009 in Korogocho durchgeführt. Es wurden Gruppendiskussionen und individuelle Interviews durchgeführt, um den Entscheidungsprozess von Müttern für eine nicht mütterliche Betreuung sowie den Einfluss von Erwerbsarbeit von Müttern auf deren Aufgaben und Verantwortungen im Bereich Kinderfürsorge besser zu verstehen. Alle befragten Personen stammen aus Korogocho; sie wurden von lokalen Mitarbeitern des gemeindlichen Gesundheitsdienstes (Community Health Worker) identifiziert, die mit den Studienzielen und Auswahlkriterien für Studienteilnehmer vertraut waren. Die Interviewer hatten Erfahrung in Datenerhebung und nahmen an einem dreitägigen Training teil, das auch Aspekte der Gleichberechtigung beinhaltete.

Die Diskussionsgruppen hatten fünf bis 13 Teilnehmer. Die Diskussionen wurden mit Müttern von Kindern unter fünf Jahren durchgeführt, die sich in die folgenden Kategorien einteilen ließen (Anzahl der Diskussionsgruppen): A. Offiziell erwerbstätige Mütter (sechs), B. Inoffiziell erwerbstätige Mütter (neun) und C. Mütter, die nicht erwerbstätig sind (sechs). Je eine Gruppendiskussion wurde mit Partnern der erwerbstätigen und nicht erwerbstätigen Mütter durchgeführt. Individuelle Interviews wurden mit Müttern durchgeführt (elf offiziell erwerbstätige, acht inoffiziell erwerbstätige, 15 nicht erwerbstätige Mütter), mit Mitarbeitern der Kindertagesstätten (17) und mit anderen lokalen nicht mütterlichen Kinderbetreuungspersonen (zwölf). Zusätzlich wurden Kindertagesstätten direkt beobachtet, wenn möglich einschließlich der Mahlzeiten.

Ergebnisse

Foto: Phil Moore, 2011; Rosemary Auma mit ihrer 16 Monate alten Tochter Milicent Mukundi in ihrem Zuhause in Nairobis Korogocho slum. “Ich bin so glücklich, mein Kind laufen zu sehen. Das konnte sie vorher nicht. Sie wird stärker”, sagt Rosemary über die Verbesserungen, die seit Milicents Teilnahme am Concern-Programm festzustellen sind. Ausblenden

Die Studie zeigte, dass der Zusammenhang zwischen der Erwerbssituation der Mütter und deren ernährungsbezogenen Auswirkungen auf Kinder aufgrund der Betreuungssituation (durch die Mutter, nicht mütterlich, Kombination) innerhalb des städtischen Kontexts äußerst komplex ist; häufig spielen familienspezifische Gegebenheiten eine wichtige Rolle.

1. ökonomisches Empowerment und erhöhte Einflussnahme auf Entscheidungsprozess Die Studie deutet an, dass der Zugang zu einem eigenen Einkommen den Einfluss von Müttern innerhalb ihrer Familie auf die Art der Ausgaben verändert. Viele der inoffiziell erwerbstätigen und fast alle der offiziell erwerbstätigen Mütter entscheiden selbst, wie sie ihr Einkommen ausgeben.

Sowohl offiziell als auch inoffiziell erwerbstätige Mütter drückten einen gewissen Stolz auf ihre Unabhängigkeit und ihr Vermögen aus, für ihre Kinder zu sorgen.

Einige Mütter gaben an, dass sich mit dem Anstieg ihres Einkommens ihre Einflussnahme auf Entscheidungen vergrößerte. Trotz dieses Fortschritts gaben mehrere erwerbstätige Mütter an, dass sie weder das Einkommen ihres Ehepartners noch dessen Beschäftigung kennen würden, und dass er alles selbst ausgeben würde. Im Vergleich dazu treffen Ehemänner in Haushalten, in denen die Mutter nicht erwerbstätig ist, normalerweise die Entscheidung darüber wie Geld ausgegeben wird.

2. Wie Mütter die Betreuung ihrer Kinder regeln Sowohl nicht erwerbstätige wie auch erwerbstätige Mütter nehmen verschiedene Arten von Kinderbetreuung für ihre Kleinkinder in Anspruch. Erwerbstätige Mütter sind jedoch auf Kinderbetreuung über längere Zeiträume angewiesen. Mütter in Korogocho haben die Möglichkeit, ihre Kinder in Kindertagesstätten (offiziell oder inoffiziell), bei Nachbarn oder Verwandten/älteren Geschwistern unterzubringen. Es kommt aber auch vor, dass Kinder alleine zu Hause oder in der Nachbarschaft gelassen werden. Einige wenige Mütter, vor allem inoffiziell erwerbstätige, konnten ihre Kinder mit zu ihrer Arbeit nehmen. In den individuellen Interviews erwähnten fast alle offiziell erwerbstätigen Mütter, dass sie für die Kinderbetreuung bezahlen. Dies traf nur auf wenige der inoffiziell erwerbstätigen und keine der nicht erwerbstätigen Mütter zu.

Diese Studie deutet an, dass sich das Wissen über Ernährung und Gesundheit von erwerbs- und nicht erwerbstätigen Müttern nicht wesentlich unterscheidet, obwohl die Wissensquellen variierten. Die Fähigkeit, das Wissen in die Praxis umzusetzen, wurde von zeitlichen Faktoren, dem Zugang zu Einkommen und dem Grad der Entscheidungsfähigkeit beeinflusst. Insbesondere der Mangel an finanziellen Mitteln hinderte Mütter daran, ihr Gesundheits- und Ernährungswissen umzusetzen. Mütter mit besserem Zugang zu und Kontrolle über Geld konnten dieses Hindernis besser überwinden.

Hinsichtlich der nicht mütterlichen Betreuung ergaben sich zwei Schlüsselfaktoren: Erstens gaben die meisten Mütter an, dass sie Anweisungen zur Kinderfürsorge nur dann geben konnten, wenn sie die Kinderbetreuer bezahlten. Die Bezahlung von Kinderbetreuung wurde, sofern Mütter dazu finanziell in der Lage waren, als motivierend und verantwortungsstärkend für die Kinderbetreuer empfunden. Zweitens stellte sich heraus, dass sich das persönliche Verhältnis zwischen Mutter und Kinderbetreuer, vor allem das zu Nachbarn und Verwandten, qualitätsfördernd auf die Kinderfürsorge auswirkt. Dies galt insbesondere dann, wenn die Mutter nicht für die Betreuung bezahlen konnte. Obwohl sich solche Formen „sozialen Kapitals“ als wichtig herausstellten, hatten erwerbstätige Mütter Schwierigkeiten, ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn und Verwandten zu pflegen, weil ihnen weniger Zeit für Interaktionen innerhalb der Gemeinschaft zur Verfügung stand.

3. Die Auswirkung auf kindliches Wohlergehen und Ernährung Es ist seit langem bekannt, dass die Qualität der Betreuung von Kleinkindern Auswirkungen auf ihren Gesundheits- und Ernährungsstatus hat. Die Berichte der Mütter und die direkten Beobachtungen der Kindertagesstätten bestätigten, dass die Qualität der in Korogocho verfügbaren nicht mütterlichen Betreuungsmöglichkeiten weitestgehend gering ist. Die Kindertagesstätten waren normalerweise überfüllt und besaßen keine adäquaten Sanitäranlagen oder sicheren Spielecken für Kinder. Viele Kinderbetreuer kümmerten sich um mehr als zehn Kinder unter zwei Jahren, sodass wenig Zeit für individuelle Zuwendung zur Verfügung stand, einschließlich aktivem und „responsivem“ Füttern. Die meisten Kindertagesstätten und auch andere Fremdbetreuer sind darauf angewiesen, dass Mütter ihren Kindern Essen mitgeben, andernfalls werden die Kinder nicht gefüttert bis die Mutter wieder zurückkommt. Obwohl Mütter klar erkennen, dass diese nicht optimalen Betreuungsmöglichkeiten das Wohlergehen ihrer Kinder beeinträchtigen, sind sie gezwungen, sich weiter auf diese zu verlassen, da es keine Alternative gibt.

Fazit

Foto: Phil Moore, 2011; Emily Nyambura mit ihrer einjährigen Tochter Lynette Wambui in ihrem Laden im Korogocho-Slum in Nairobi, Kenia. Emily nimmt am Cash-Transfer-Programm von Concern Worldwide teil. Jeden Monat erhält sie 2000 Kenianische Schilling (ca. 15 Euro) – ein Beitrag zu Ausgaben für Lebensmittel, Haushaltsartikel und, in ihrem Fall, um einen Laden zu eröffnen und die Existenzgrundlage ihrer Familie zu verbessern. Ausblenden

Die Studie deutet darauf hin, dass erwerbstätige Mütter in Korogocho, wenn sie ein eigenes Einkommen haben, ihre Einflussnahme auf Kaufentscheidungen für Nahrungsmittel, Gesundheitsfürsorge oder andere notwendige Bedürfnisse ihrer Kinder steigern können. Allerdings konnten die umfangreicheren finanziellen Mittel nicht problemlos eine bessere Ernährung und Gesundheit eingesetzt werden, da vorhandene Möglichkeiten der Kinderbetreuung nicht optimal waren. Nicht erwerbstätige Mütter konnten hingegen für ihre Kinder sorgen, aber es war ihnen nur eingeschränkt möglich, Lebensmittel, Gesundheitsfürsorge und andere Notwendigkeiten zu bezahlen.

Auswirkungen auf Programme und Leitlinien

Der positive Einfluss den Mütter durch ihre Teilnahme am Erwerbsleben und die Entscheidungskontrolle über ihr eigenes Einkommen auf die Gesundheit und Ernährung ihrer Kinder haben, ist hinreichend beschrieben. Die vorliegende Studie bestätigte diese Ergebnisse. Erstens zeigt sich, dass Mütter mit eigenem Einkommen ihre Einflussnahme darauf, wie dieses Einkommen ausgegeben wird, erhöhen konnten. Diese Kontrolle erstreckte sich auch auf das Einkommen anderer Haushaltsmitglieder. Gleichzeitig stärkte es das eigene Unabhängigkeitsgefühl der Mütter und ihre Fähigkeit, für ihre Kinder zu sorgen. Diese Vorteile wurden jedoch dadurch zunichtegemacht, dass Mütter, bedingt durch ihre Erwerbstätigkeit außer Haus, gezwungen waren, ihre Kleinkinder einer nicht optimalen Betreuungssituation zu überlassen. Deshalb muss Zugang zu bezahlbarer, qualitativ hochwertiger, nicht mütterlicher Kinderbetreuung geschaffen werden, sodass die positiven Effekte, die Mütter mit ihrer Erwerbstätigkeit zu erzielen vermögen, vollständig zur Geltung kommen.

Zweitens müssen Programme, die Mütter, entweder durch ökonomisches Empowerment oder in ihren fürsorgenden Aufgaben unterstützen – angesichts der Tatsache, dass „soziales Kapital“ ein wichtiges Gut für alle Frauen ist – auch Möglichkeiten für gegenseitige Unterstützung und soziale Netzwerkbildung miteinschließen. Stärkung von Sparund Kleinstkreditgruppen oder Berücksichtigung von Aspekten der Kinderbetreuung vermögen sowohl finanzielle Möglichkeiten zu verbessern als auch dazu beizutragen, dass gute Kinderbetreuung und -fürsorge gewährleistet wird.

Drittens bekräftigt die Studie, dass an Mütter gerichtete Programme die Auswirkungen auf die verschiedenen Aufgaben von Müttern in ihrer Gemeinschaft und innerhalb der Familie berücksichtigen müssen. Programme, die ökonomisches Empowerment von Frauen anstreben, sollten Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Zeit von Müttern für gute Kinderbetreuung und -fürsorge beachten.

Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die komplexen Geschlechterbeziehungen in den Slums und ihren Einfluss auf Kinderfürsorge und Ernährung zu verstehen und um den Aspekt der Betreuungssituation in den größeren Rahmen von Armut, Ernährungsunsicherheit und schlechter Hygiene- und Sanitärversorgung zu setzen, die auch einen Einfluss auf die Mangelernährung von Kindern in Slums haben.

Danksagung

Wir bedanken uns bei allen Frauen und Männern in Korogocho, die uns ihre knappe Zeit für die Diskussionsrunden und Interviews zur Verfügung stellten, sowie bei den Mitarbeitern der lokalen Gesundheitsdienste und den Interviewern, die diese Studie unterstützten.

 

Fußnoten

  1. Mitullah W. 2003. Urban Slums Reports: The case of Nairobi, Kenia. Understanding Slums: Case Studies for the Global Report on Human Settlements 2003. United Nations Centre for Human Settlement.  
  2. African Population and Health Research Center (APHRC). 2002. Health and Livelihood Needs of Residents of Informal Settlements in Nairobi City. Nairobi. APHRC.  
  3. Bevölkerung geschätzt nach: Pamoja Trust. Korogocho informal settlements enumeration report. Juli 2001. Nairobi. Pamoja Trust.  
  4. Schofield L. 2009. Report of Baseline Urban Nutrition Assessment in the Slums of Nairobi, East and North Districts, Nairobi, Kenya. February 2009. Concern Worldwide Kenya.  
  5. Basierend auf den Wachstumsstandards der WHO 2006.  
  6. Kurz K. M. und Johnson-Welch C. 2000. Enhancing Nutrition Results: The Case for a Women’s Resources Approach. ICRW/OMNI Research Program. Washington, D. C. ICRW.  
  7. UNICEF. 1998. The State of the World’s Children 1998. Oxford. Oxford University Press.  
  8. Smith L., Ramakrishnan U., Ndiaye A., Haddad L., Martorell R. 2003. The Importance of Women’s Status for Child Nutrition in Developing Countries. IFPRI Research Report 131. Washington, D. C. IFPRI.  
  9. Kurz K. M. and Johnson-Welch C. 2000. Enhancing Nutrition Results: The Case for a Women’s Resources Approach. ICRW/OMNI Research Program. Washington, D. C. ICRW.