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Hunger und Gleichberechtigung aus der Perspektive indischer Frauen

Hunger und Gleichberechtigung aus der Perspektive indischer Frauen


 
   
Länder-Fallstudie
Oktober 2009
Foto: Prabhu B Doss, 2011; Eine Ladakhi-Frau auf dem Weg zu den Reisfeldern in Hanle, Ladakh, India. Ausblenden

Wenn Frauen ihr Potenzial entfalten können, leisten sie einen bedeutenden Beitrag zu Ernährungssicherheit und zum Wohlergehen ihrer Familien.

Millenniumsentwicklungsziele (MDGs)

Ziel 1 Extreme Armut und Hunger beseitigen

Ziel 2 Grundschulbildung für alle Kinder gewährleisten

Ziel 3 Gleichstellung der Geschlechter fördern und die Rolle der Frauen stärken

Ziel 4 Die Kindersterblichkeit senken

Ziel 5 Die Gesundheit von Müttern verbessern

Ziel 6 HIV/Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen

Ziel 7 Die ökologische Nachhaltigkeit sichern

Ziel 8 Eine globale Partnerschaft für Entwicklung aufbauen

"Wir haben unsere Haltung verändert“"

Hunger hängt in vielen Ländern mit der Ungleichbehandlung der Geschlechter zusammen. Sichtbar wird dies plastisch am Beispiel von Sarwan, einem Dorf in Indien, in dem die Welthungerhilfe seit 2005 arbeitet. Es ist eines von weltweit 15 Millenniumsdörfern der Hilfsorganisation, in der die Bevölkerung bis zum Jahr 2010 eines oder mehrere Millenniumsentwicklungsziele erreichen will (siehe rechts).

Die Bewohner entschieden selbst, welche Ziele im eigenen Dorf Priorität haben. Entwicklungen vor Ort werden jährlich durch Haushaltsbefragungen und Workshops mit ausgewählten Vertretern verschiedener Gruppen im Dorf beobachtet und diskutiert. Bei diesem sogenannten Monitoring der Millenniumsziele werden Fortschritte und Probleme folgendermaßen auf den Prüfstand gestellt: Zum einen werden Daten erhoben wie beispielsweise die Veränderung der Haushaltseinkommen oder der Einschulungsrate von Mädchen. Zum anderen bewerten die Dorfgemeinschaften ihre bisherigen Entwicklungsschritte auf einer Skala von exzellent bis sehr schlecht (siehe unten). Dadurch vergegenwärtigen sich die Betroffenen immer wieder, wie und warum sich ihre Lebensbedingungen verändern. Diese Form von Bewusstseinsbildung ermöglicht nicht nur Dorfgemeinschaften die bisherige Prioritätensetzung anzupassen, sondern erlaubt auch – ganz im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe – Projektmaßnahmen regelmäßig zu verbessern.

Die Perspektive der Dorfbewohner auf die Entwicklung der Millenniumsziele vor Ort

Anmerkung: Entwicklungsziele des MDG-Monitorings: Ernährungssicherheit: Verbesserte gesundheitliche Bedingungen und kostengünstiges Gesundheitswesen, Abhängigkeit von Regenfeldbau, Saisonalität von Niederschlag. Gleichberechtigung: Gleicher Bildungszugang von Jungen und Mädchen, Gleiche Arbeitsbelastung für Frauen und Männer, Einfluss der Frauen auf Entscheidungen in Gram Sabha. Gesundheit von Müttern: Verbesserte Ernährung Schwangerer, Nutzung von öffentlichen Krankenhäusern und Medikamenten, Zugang zu sicherem Trinkwasser.

Betiya

Betiya Soren,
Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Sarwan
 
Anita

Anita Hembram,
Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Sarwan
 
Sonamuni

Sonamuni Murmu,
Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Sarwan
 
Gita

Gita Devi,
Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Sarwan
 
Birma

Birma Devi,
Inoffiziell erwerbstätige Mutter, Sarwan
 
Entwicklung von „Millenniumszielen“ auf Dorfebene

Aus diesen Daten und Bewertungen lassen sich auch Einblicke in den Zusammenhang von Hunger und fehlender Gleichberechtigung gewinnen. Die Perspektive der Menschen vor Ort spielt dabei die entscheidende Rolle: Deutlich wird, dass die Verbesserung der gesellschaftlichen Position von Frauen ein wichtiger Faktor für mehr Ernährungssicherheit ist.

Ernährungssicherheit bedeutet, dass Menschen jederzeit ungehinderten physischen, sozialen und ökonomischen Zugang zu ausreichender und ausgewogener Ernährung haben, um ein aktives und gesundes Leben zu führen (FAO, Welternährungsgipfel, 1996). Im ländlichen Indien spielen Frauen auf den eben genannten Ebenen der Ernährungssicherheit – Verfügbarkeit, Zugang und Verwendung – eine zentrale Rolle:

Gleichberechtigung stärkt Verfügbarkeit von Nahrung auf Haushaltsebene

Auf dem Land im indischen Bundesstaat Jharkhand (Wert nach India State Hunger Index 1 28,67; Hungersituation sehr ernst) sind etwa die Hälfte aller Männer und Frauen in kleinbäuerlichen Familienbetrieben tätig; 41 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer arbeiten als Lohnarbeiter in der Landwirtschaft. Viele landwirtschaftliche Aufgaben, die vor wenigen Jahren noch von Männern ausgeführt wurden, werden jetzt von Frauen übernommen, weil Männer in besser bezahlte Lohnarbeit abwandern. Diese „Feminisierung der Landwirtschaft“ ist in ganz Indien zu beobachten.

Allerdings wird diese Entwicklung nur zögernd bei der Politikgestaltung berücksichtigt, und entsprechend zurückhaltend werden Potenziale von Frauen in der Landwirtschaft gefördert. Dabei legen Erfahrungen und Untersuchungen nahe, dass ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung und landwirtschaftlichen Ressourcen die Produktivität um zehn bis 20 Prozent erhöhen kann (siehe Seite 21, 3. Absatz). Im Millenniumsdorf Sarwan spielt dieser Aspekt eine wichtige Rolle: Frauen werden bei der Verbesserung landwirtschaftlicher Anbaumethoden unterstützt und erhalten hierfür Schulungen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, über Selbsthilfe-Kreditgruppen zum Beispiel besseres Saatgut und Arbeitsgerät zu kaufen.

Betiya Soren aus Sarwan hat in Gruppenarbeit gelernt, ihr Land effizienter zu nutzen:

Vor Kurzem haben wir Bewässerungssysteme bekommen und in Gruppentreffen Informationen über verbesserte Anbaumethoden. Wir bauen nun auf unserem Land Gemüse an, das wir täglich essen.

Anita Hembram wiederum züchtet nicht nur mehr Gemüse für den Eigenbedarf, sondern verbessert damit auch ihr Einkommen:

Wir Frauen haben als Landarbeiterinnen gearbeitet, aber verschiedene Treffen im Dorf haben unsere Haltung geändert. Früher habe ich nichts angebaut, aber seit letztem Jahr baue ich Gemüse für uns an. Wenn wir einen überschuss produzieren, verkaufe ich das Gemüse auch auf dem lokalen Markt. Das verschafft mir gelegentlich ein zusätzliches Einkommen.

Der gesellschaftliche Status von Frauen verbessert sich jedoch nicht automatisch, wenn sie in der landwirtschaftlichen Produktion eine bedeutendere Rolle einnehmen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sich durch die übernahme zusätzlicher Aufgaben lediglich ihre Arbeitsbelastung erhöht, der Lebensstandard aber nicht entscheidend verändert. Für eine Verbesserung von Einkommens- und Ernährungssituation ist es daher von zentraler Bedeutung, dass Frauen Zugang zu Ressourcen erhalten: also zu Krediten, zu Land und zu landwirtschaftlichen Produktionsmitteln.

Wie wichtig es ist, Verantwortung übernehmen zu können, hat Sonamuni Murmu erfahren:

Früher hat mein Mann das Geld für die Familie verdient und ich war meistens mit Hausarbeit beschäftigt. Aber jetzt verbringe ich Zeit auf meinem eigenen Feld. Mein Mann hilft mir dabei, die Kinder zur Schule zu schicken und manchmal auch bei der Hausarbeit. Ich konnte keine Entscheidungen fällen und musste die Vorstellungen meines Mannes akzeptieren. Aber jetzt entscheiden wir beide, was wir für unsere Familie tun sollten. Jetzt überlegen wir zusammen, wie wir unseren Anbau verbessern können, um unsere Lebensgrundlage zu stärken.

Frauen sind bislang selten Eigentümerinnen von Land. Noch entscheidender als das Eigentumsrecht ist jedoch, dass Frauen über ihre Erträge auf dem Feld auch verfügen können. Erst dann stärkt das in der Landwirtschaft erzielte eigene Einkommen Frauen dabei, Entscheidungen auf Haushaltsebene auch selbst zu treffen. Neben diesen wirtschaftlichen Aspekten ist insbesondere die Organisation von Frauen in Selbsthilfegruppen außerhalb der eigenen Familie von großer Bedeutung. Dort haben sie Raum für Diskussionen und neue Lernerfahrungen. Wie hilfreich Selbsthilfegruppen sind, hat Gita Devi erfahren:

Für mich waren die Selbsthilfegruppen die beste Arbeit, die von der Organisation gemacht wurde, denn sie sind wichtig für das Empowerment von Frauen. Wir diskutieren die Rechte von Frauen, und wir bekommen viele neue Ideen. Wir lernen außerdem, wie man zusammen in Gruppenaktivitäten arbeitet.

Ein gleichberechtigter Zugang zu Wissen und Ressourcen kann so dazu beitragen, dass die Ernährungssicherheit von Haushalten steigt. Bei entsprechender Mobilisierung auf Dorfebene in Form von Trainings, Informationsveranstaltungen, ect. kann es zu einem Wandel der Frauenrolle in der Gemeinde kommen. Ist dieser Prozess erst angestoßen, kann eine Dynamik entstehen: Das gesteigerte Selbstbewusstsein generiert unter Frauen wirtschaftliche Innovationskraft, die wiederum zu mehr Ernährungssicherheit beiträgt.

Die positive Wirkung der beschriebenen Maßnahmen – unter anderem Fortbildung in landwirtschaftlichen Anbaumethoden, Aufbau von Mikrokreditwesen für Frauen – kann durch Einflüsse von außen gefördert oder auch eingeschränkt werden: In Indien vor allem durch negative Einflüsse kultureller beziehungsweise traditioneller Vorschriften für Frauen. Gleichzeitig ist zum Beispiel das von der indischen Regierung 2005 verabschiedete Gesetz – der „National Rural Employment Guarantee Act“ – hilfreich. Es kann gerade auch für Frauen in ländlichen Regionen neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen. Das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit ist gesetzlich verankert und wird inzwischen durch staatliche Arbeitgeber, aber auch durch Nichtregierungsorganisationen umgesetzt. Durch verschiedene Aufklärungsprogramme wird auch außerhalb des Projektes auf Geschlechtergerechtigkeit hingewirkt. Birma Devi betont:

Früher wurde uns gesagt, dass Mädchen gar nichts machen können, außer in der Küche zu arbeiten. Entsprechend hat unser Ehemann seine Entscheidung bezüglich der Bildung von Mädchen durchgesetzt. Aber jetzt, aufgrund von verschiedenen Regierungsund Entwicklungsprogrammen – wie der Millenniumsdorfinitiative Sarwan – verändert sich die Situation. Die Männer fangen an, bei der Ausbildung von Mädchen mit uns zusammenzuarbeiten. Wir schicken unsere Mädchen in die Schule.

MDG-Monitoring

Das Monitoring der 15 Millenniumsdörfer der Welthungerhilfe besteht aus einem quantitativen und einem qualitativen Teil. Beim quantitativen Teil werden mit Fragebögen einmal im Jahr Daten in den Dörfern erhoben. Diese decken die meisten der 48 Indikatoren ab, mit denen die Vereinten Nationen offiziell die Millenniumsziele überprüfen. Beispielsweise ist ein Indikator für das Ziel „ökologische Nachhaltigkeit sichern“ (MDG 7) der Anteil der Menschen, die Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Ebenso gibt es Fragen zum Einkommen, zur Kindersterblichkeits- oder Einschulungsrate. Mit den standardisierten Ergebnissen lassen sich sowohl Veränderungen in jedem Millenniumsdorf messen als auch die Entwicklungen der Dörfer untereinander vergleichen.

Beim qualitativen Teil wird einmal jährlich ein Workshop mit einem repräsentativ ausgewählten Teil der Dorfbevölkerung abgehalten, das „Participatory Impact Assessment“. Jede soziale Gruppe ist vertreten, wie etwa Würdenträger, Jugendliche, Frauen, Bauern, Vertreter armer Familien. Die Teilnehmer legen schrittweise fest, anhand welcher Veränderungen in der Dorfgemeinschaft sie die Millenniumsziele messen wollen. Die Diskussion erfolgt anhand von neun Schlüsselthemen in Anlehnung an die acht UN-Millenniumsziele: Nämlich Armut, Hunger, Bildung, Gender, Kindersterblichkeit, Müttersterblichkeit, schwere Krankheiten, Umwelt und Naturressourcen und externe Bedingungen für Entwicklung. Zu jedem Schlüsselthema definieren die Teilnehmer drei für das Dorf relevante Entwicklungsziele, die sie in fünf Jahren erreichen wollen: Beim Thema Hunger z.B. Zugang zu ausreichendem Saatgut oder Verfügbarkeit von Zugtieren zum Bestellen der Felder. Außerdem wird Bilanz gezogen, wie Fortschritte bei der Zielerreichung in Zusammenhang mit Projektmaßnahmen der Welthungerhilfe in den Millenniumsdörfern stehen. So lässt sich beobachten, wie sich zum Beispiel der Bau eines Brunnens auf das Erreichen einzelner Millenniumsziele auswirkt.

Gleichberechtigung verbessert Verwendung und Verwertung von Nahrung

Auch wenn innerhalb der Familie genügend Nahrungsmittel vorhanden sind, sagt dies nichts darüber aus, ob alle Familienmitglieder sich richtig ernähren können. So ist es beispielsweise in Indien traditionell üblich, dass Frauen erst essen, wenn alle anderen Familienmitglieder satt sind. Ist Nahrung knapp, bedeutet das, dass für Frauen fast nichts mehr übrig bleibt. Die Verfügbarkeit von Nahrung garantiert also noch lange keinen angemessenen Zugang zu Nahrung für Frauen. Sonamuni Murmu hat lange unter dieser Tradition gelitten:

Vor ein paar Jahren stellte ich meinen Kochtopf auf den Ofen und wartete. Wenn mein Ehemann etwas mitbrachte, bereitete ich es zu. Ich hatte keine drei vollen Mahlzeiten am Tag und aß, was meine Kinder übrig ließen.

Falsche Ernährungsgewohnheiten können auch auf mangelndem Wissen und damit fehlender Bildung beruhen. Hier sind Männer genauso betroffen wie Frauen. Frauen gelten im indischen Kontext jedoch als Schlüsselperson für das Ernährungsverhalten in der Familie. Sie sind traditionell mit der Aufgabe der Nahrungszubereitung betraut. Gita Devi beschreibt dies so:

Ich erhielt Schulungen über verbesserte Anbaumethoden, und wir sprachen in Treffen darüber, wie wichtig es ist, Gemüse zu essen. Ich habe angefangen, verschiedene Dinge anzupflanzen. Jetzt haben wir eine größere Auswahl an Nahrungsmitteln wie Gemüse, Hülsenfrüchte und manchmal auch Fisch. Zuvor haben wir nur Reis mit Salz und Kartoffeln gegessen, aber jetzt essen wir vollwertige Mahlzeiten.

Mangelnde Bildung begünstigt das Festhalten an traditionell oder kulturell bedingten schädlichen „Glaubenssätzen“: So nehmen indische Frauen während der Schwangerschaft durchschnittlich nur fünf Kilogramm zu; im internationalen Durchschnitt sind es zehn Kilogramm. Hintergrund sind unter anderem Vorstellungen, dass eine schwangere Frau nicht zu reichhaltige Mahlzeiten zu sich nehmen sollte, weil das Kind sonst besonders groß und schwer und die Geburt schwierig wird.

Doch gute Ernährungsberatung, die alle relevanten Akteure einbezieht (lokale Gesundheitsdienstleister, Behörden, Bürgermeister, Dorfverwaltungschefs, Radiosender etc.), kann schädliche Gewohnheiten verändern, wie Anita Hembram bestätigt:

Ich habe meine Kinder geimpft, und ich habe auch Eisenpillen genommen, als ich schwanger war, aber vorher hatten wir Angst, sie zu nehmen.

Dass „Glaubenssätze“ jedoch besonders dann schwer zu verändern sind, wenn das neue Wissen die grundsätzliche Rollenverteilung infrage stellt und damit Ausdruck einer Verschiebung der Machtverhältnisse ist, verdeutlicht die Stellungnahme von Birma Devi:

Da es unsere Priorität ist, erst dem Ehemann und dann den Kindern das Essen zu geben, hatte ich manchmal nichts oder wenig für mich selbst zu essen. Solche Praktiken sind immer noch üblich, aber jetzt kochen wir eine ausreichende Menge zu essen.

Sind Mütter unterernährt, hat dies nicht nur fatale Konsequenzen für sie selbst, sondern auch für ihre Kinder: Hunger ist „erblich“, denn unterernährte Mütter bringen unterernährte Kinder zur Welt. Im Bundesstaat Jharkhand sind 57,1 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unterernährt.

Die Stellungnahme von Birma Devi weist darauf hin, dass dieser Kreislauf endgültig erst dann überwunden werden kann, wenn Frauen umfassend dabei unterstützt werden, ihren Status als gleichberechtigtes Mitglied der Familie und der Gesellschaft zu verinnerlichen und wahrzunehmen.

Fazit

Foto: Joerg Boethling/Welthungerhilfe, 2009; Versammlung der Frauenselbsthilfegruppe und Frauensparkasse im Millenniumsdorf Sarwan, Jharkhand. Ausblenden

Zusammenfassend zeigt das Beispiel Sarwan, dass die überwindung von Hunger dann besonders Erfolg versprechend ist, wenn Frauen gleichberechtigte (und damit auch entscheidungsberechtigte) Mitglieder der Gesellschaft sowohl auf Haushalts- wie auf politischer Ebene sind. Die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt weiter, wenn man auf allen drei Ebenen der Ernährungssicherheit – Verfügbarkeit, Zugang und Verwendung – ansetzt. Schließlich tragen auch entwicklungsfreundliche politische Rahmenbedingungen, die auf eine Gleichstellung der Frau hinwirken, in erheblichem Maße dazu bei, dass Hunger überwunden werden kann.

Danksagung

Wir danken der Welthungerhilfe-Partnerorganisation Centre for World Solidarity, dem Jharkhand Resource Centre und dem Team von Pravah für die Unterstützung bei diesem Artikel. Unser Dank gilt außerdem den Frauen von Sarwan, die mit viel Engagement an dem Projekt Millenniumsdorf Sarwan mitarbeiten und bereit waren, Auskunft über ihre Lebenssituation zu geben.

 

Fußnoten

  1. Menon P., Deolalikar, Bhaskar. 2009. India State Hunger Index – Comparison of Hunger Across States. IFPRI/Welthungerhilfe/UC Riverside. Washington D.C., Bonn, Riverside.